Aktuelle Meldungen aus Selm
Stadtmarkenprozess soll Identität fördern
Die Stadt Selm hat in den vergangenen Jahren eine beachtliche Entwicklung vollzogen. Neue attraktive Wohngebiete sind entstanden, neue Betriebe haben sich angesiedelt und mit dem Regionale-Projekt „Aktive Mitte“ wurden viele kleinere Projekte initiiert, die die Wohnumfeldqualität deutlich aufgewertet haben. „Als Stadt durchlaufen wir, wie viele andere Städte in der Region, einen Transformationsprozess“, erklärte Bürgermeister Thomas Orlowski am Mittwochabend in der Burg Botzlar. Das Stadtmarketing hatte Politik und Vereinsvertreter dort zu einer Auftaktveranstaltung für einen Stadtmarkenprozess geladen.
„Wir haben uns dazu aufgemacht, attraktiver zu werden. Wir stehen hier in Konkurrenz zu vielen anderen Kommunen“, so Thomas Orlowski. Der Stadtmarkenprozess soll dazu beitragen, das Profil der Stadt zu schärfen und Stärken herauszustellen. „Wir wollen damit die Zukunft der Stadt auf den Weg bringen“, erklärte der Bürgermeister.
"Nicht nur ein Logo oder Slogan"
Als Experten waren Thorsten Kausch von der Stadtmanufaktur und Peter Pirck von der Brandmeyer Markenberatung geladen. Beide haben bereits langjährige Erfahrungen bei der Betreuung von Kommunen in einem Stadtmarkenprozess. Sie führten anschaulich vor Augen, wie ein Markenprozess in Selm aussehen könnte. „Es geht um ihre Identität, die in diesem Prozess erarbeitet werden soll“, erklärte Thorsten Kausch. Eine Stadtmarke sei dabei keinesfalls nur auf ein Logo oder einen Slogan bezogen. „Es geht um positive Vorstellungen und Assoziationen, die mit Selm verbunden sind“, so Peter Pirck. Mit dem gewonnenen Wissen wäre es möglich, zum Beispiel mehr Anziehungskraft für Besucher oder bei der Gewinnung von Fachkräften zu generieren.
In den Prozess, der über mehr als ein Jahr dauern würde, würden Bürgerinnen und Bürger stark mit einbezogen werden. „Die Dynamik kommt nämlich nicht von außen, sondern von innen“, erklärte Thorsten Kausch. Der Prozess und die Ergebnisse würden das Wir-Gefühl in der Stadt stärken. „Der Prozess zur Bildung einer Stadtmarke ist ein elementarer Bestandteil für die zukünftige Kommunikationsstrategie der Stadt Selm mit seinen Ortsteilen. Wichtig ist dabei der ganzheitliche Blick auf den Standort – nur die weichen und die harten Standortfaktoren zusammen ergeben ein ganzheitliches Bild. Dazu ist es von großer Bedeutung, die Stadtgesellschaft – aus Wirtschaft, Politik, Kultur, Handel, Bildung und Sozialem – zur Teilnahme an diesem Prozesses zu aktivieren“, führte David Ruschenbaum vom Stadtmarketing die Ergebnisse des Abends zusammen.
Der Anstoß zu diesem Prozess wurde von den geladenen Gästen positiv aufgenommen. Nun wird in einem nächsten Schritt der Rat der Stadt Selm darüber entscheiden, ob die finanziellen Mittel dafür bereitgestellt werden. Im kommenden Jahr könnte dann der Prozess zur Bildung der Stadtmarke begonnen werden.