Aktuelle Meldungen aus Selm
Nutrias sollen eingefangen werden
Nicht-heimische Tieren und Pflanzen, so genannten invasive Arten, sind laut einem Bericht der Vereinten Nationen weltweit für Schäden in Höhe von bis zu 370 Milliarden Euro verantwortlich. Die invasiven Arten sollen unter anderem dafür verantwortlich sein, dass heimische Tiere und Pflanzen in ihrem natürlichen Lebensraum bedroht sind. Sie seien bei 60 Prozent der dokumentierten Ausrottungen von Tieren oder Pflanzen ein entscheidender Faktor, heißt es im bislang umfassendsten Bericht über invasive Arten, den der Weltbiodiversitätsrat (IPBES) in Bonn veröffentlicht hat.
Eine invasive Art, die auch in Selm leider immer mehr heimisch geworden ist, sind Nutrias. Diese Nagetierart liebt das Wasser und das Buddeln. Und genau dadurch entstehen zum Beispiel im Auenpark große Schäden an den Uferböschungen und der Auenlandschaft. Durch das Unterhöhlen entstehen viele Röhren, diese werden unterspült und so brechen die Böschungen zum Teil zusammen. Da aber gerade die Uferböschungen am Selmer Bach und der Funne nicht abrutschen bzw. unterhöhlt werden sollen, werden die Nutrias ab sofort gefangen. Ein Experte kümmert sich im Bereich der Stadt Selm darum, dass die Population eingedämmt wird. Entsprechende Lebendfallen sind bereits aufgestellt.
Natürliche Feinde haben Nutrias vor Ort nicht, da hier bis auf wenige - wie der Fuchs oder der Dachs - keine anderen natürlichen Feinde vorkommen. Nutrias werden bis zu zehn Jahre alt, weibliche Tiere können bis zu 13 Junge bekommen, und dies nicht nur einmal im Jahr. Daher ist eine Reduzierung der Anzahl der Tiere unumgänglich. Die Stadtverwaltung bittet in diesem Zusammenhang, die Tiere nicht zu füttern.