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Hündin Emma hilft, Ängste abzubauen beim Vorlesen
Warum Goldendoodle Emma so hervorragend für ihre angedachte Aufgabe geeignet ist, zeigt die Hündin eindrucksvoll beim Vorstellungstermin in der städtischen BIB. Die siebenjährige Hündin liegt ruhig und friedlich auf dem Boden, während um sie herum das neue Projekt der BIB, die hundgestützte Leseförderung, vorgestellt wird. „Viele Studien zeigen, dass bei den heutigen Schülerinnen und Schülern die Lesefähigkeit abnimmt“, erklärt BIB-Leiterin Margit Breiderhoff. So würden 25,4 Prozent der Viertklässler in Deutschland nicht den internationalen Mindeststandard erreichen. Warum das so ist, macht Margit Breiderhoff an einer anderen Zahl deutlich. „Über 36 Prozent aller Kindern wird selten oder überhaupt nicht vorgelesen.“
Aber nur wer vorgelesen bekommt, der entwickelt Freude am Lesen. Die Folge ist, dass auch in Selm immer mehr Kinder Förderbedarf haben. Hund Emma soll nun dabei helfen, Ängste beim Vorlesen abzubauen und damit die Lesekompetenz zu stärken. „Da der Hund nicht wertet, wenn mal etwas falsch gelesen wird, ist das weniger Stress für die Kinder“, erklärt die Besitzerin von Emma, Barbara Lohmann. Die Heilpädagogin aus Vinnum setzt Emma bereits seit einiger Zeit als Therapiehund ein – nun auch in der BIB. Emma ist speziell geschult, so dass sie ihre angedachten Aufgaben leicht erfüllen kann. „Emma dient als Motivator für die Kinder und wird zum Beispiel kleine Aufgaben während der Lesestunden erfüllen“, so Barbara Lohmann.
Grundsätzlich können alle Kinder, die an einer der Selmer Grundschulen unterrichtet werden, an dem Angebot teilnehmen. Die Stadtbibliothek gibt dazu Gutscheine an die Grundschulen aus. Diese werden seitens der Lehrer an Kinder mit Leseförderbedarf weitergereicht. Die Eltern können dann in die Stadtbibliothek kommen und ihr Kind dort anmelden. Die Teilnahme ist kostenlos, da das Projekt vom Lions Club Selm Freiherr vom Stein unterstützt wird. Bürgermeister Thomas Orlowski hat die Schirmherrschaft übernommen. „Ich freue mich, dass wir so eine moderne Bibliothek haben und vor allem, dass wir so Kinder fördern können“, so Thomas Orlowski.
Sieben Lesestunden stehen zunächst auf dem Plan. „Danach sollte die Lesefähigkeit deutlich gesteigert sein“, blickt Margit Breiderhoff voraus.